Sonntag, 16. Oktober 2016

Komm, süßer Tod - Wolf Haas

"Im Grunde genommen liest sich zur Zeit nichts so vergnüglich wie der neue Wolf Haas, außer natürlich ein alter Wolf Haas." - "Der Falter", Wien.



... Dem stimme ich voll und ganz zu. Es hat mir wirklich Spaß gemacht, meinen ersten Wolf Haas Roman zu lesen. Genau passend nach meiner Lateinprüfung, um ein meinen Kopf ein bisschen zu entspannen!







Buchrücken
Der Rettungsfahrer Hansi Munz kann es nicht fassen, wie gierig das Liebespaar vor dem Krankenhaus übereinander herfällt. Doch die Küssenden sinken nicht vor Leidenschaft zu Boden, sondern weil sie Opfer eines wahren Kunstschusses geworden sind. Die neuen Kollegen bei den Kreuzrettern, Brenner, lässt dieser Mord kalt - er hat den Privatdetektiv an den Nagel gehängt. Doch sein Chef ist froh, dass er einen ehemaligen Schnüffler in seinen Reihen hat. Im erbitterten Kampf um die Nummer eins im Wiener Rettungswesen will er den üblen Machenschaften der Konkurrenz ein für allemal einen Riegel vorschieben ...


Gelesen Oktober 2016

Eigentlich war dieses Buch als Schullektüre Nr. 10 für April dieses Jahres gedacht. Doch der Stress rund um die Zentralmatura ließ das Lesen dieses Buches nicht mehr zu. Ich fand es schade, dass es ungelesen bei mir herumlag und wagte mich ein wenig skeptisch an Wolf Haals heran. Und was soll ich sagen? Es hat mir wirklich sehr sehr gut gefallen!

Unter anderem wurde der Roman 1999 mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichent. Das Buch ist demnach schon etwas älter. Die alte österreichische Währung (Schilling) im Buch lässt das nur unschwer erkennen.

Meine Meinung

Ich muss ehrlich zugeben: Anfangs habe ich schwer in die Geschichte hinein gefunden. Die Hauptfigur ist der Herr Brenner, und es gibt schon insgesamt sieben Brenner-Romane - "Komm, süßer Tod" ist einer davon, und leider nicht der erste Band dieser "Serie". Ich fand mich schon zurecht, aber ich glaube es wäre einfacher gewesen, wenn ich mit dem ersten Band gestartet hätte. Wobei ich sagen muss, dass jeder Band für sich steht, und nicht groß miteinander zusammenhängt!

Hinzu kommt, dass ich das Buch in meiner Latein-Lernphase begonnen habe und gezwungen wurde, längere Lesepausen von zwei bis drei Tagen zwischen den einzelnen Kapiteln einzulegen.

Zudem erzählt der Brenner nicht persönlich die Geschichte, also in der Ich-Form, die Geschehnisse, sondern ein außenstehender, allwissender Erzähler. Das fand ich ab und an ein wenig verwirrend, ich hätte mir gerne den Brenner selbst als Erzähler gewünscht.

Wolf Haas schreibt in seinem ganz eigenen Stil. Er lässt in seinen Sätzen Wörter aus, grammatikalisch ist das falsch. Ich musste die Sätze oft zweimal lesen, weil manches so komisch klang. Ein Beispiel:

"Dienstlich haben sie sich ja siezen müssen, besonders am Funk, weil internationale Funkregeln und alles. Und Sprechanlage natürlich schon ein bisschen wie Funk."

Doch all das - was mir zu Beginn Probleme bereitet hat - hat sich ab S. 70 ca. gelegt und ich habe mit großer Freude das Buch beendet.

Vor allem für ÖsterreicherInnen ist das Buch sehr gut geeignet, da Haas mit österreichischen Begriffen ("grantig", etc.) spielt.

Oder auch für Menschen, die im Rettungswesen arbeiten, ist das eine lustige Lektüre. Ein Freund von mir arbeitet als Sanitäter beim Roten Kreuz. Und was der immer alles so erzählt - göttlich zum Zuhören, manches Mal auch zu grausig zum Zuhören. - Aber Haas hat genau dies in seinem Roman verpackt. All die Rettungsfahrer-Witze und so. Unglaublich komisch das zu lesen, wo man doch glaubt, dass die Rettung extra für dich, wenn es dir schlecht geht, über die rote Ampel fährt - dann aber doch eine Wette unter den Kollegen der Grund dafür ist!

Meine Bewertung

Glaubwürdig. Unterhaltsam. Und ein wenig Skurril.

Ich hatte Spaß mit der Lektüre, da sie einfache Kost ist und der Realität so nahe ist, dass man meinen könnte, dass sich das Ganze genau so zugetragen hat!






Ich vergebe 4 von 5 Kirschen und freue mich schon auf ein Wiedersehen mit dem Brenner. :)


Auch du möchtest es lesen?

Genre: Roman
Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag
Seiten: 223
Preis: € 9,30 (A) , € 8,99 (D)
ISBN: 978-3-499-22814-8

2 Kommentare:

  1. Ohhh ich mag Wolf Haas! Dieses Buch hab' ich auch gelesen und es war toll. Brennernova ist fast noch ein bisschen besser, kennst du das schon?
    Bussi Bussi

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    1. :)
      Ich habe momentan keine weiteren Brenner-Romane im Regal stehen - aber die Zeit dafür kommt schon noch! :)
      Kuss und Umarmung! xxx

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